Habt ihr’s vernommen?, stürmte Martin am Tag darauf in die Stube, in der alle zum Mittagessen versammelt hockten. Sie halten Luschiniol gefangen. Er wollte letzte Nacht über den Wolfgang fliehen, rang er nach Luft. Dort oben haben ihn die beiden Riesen aber schon erwartet.
An den folgenden Tagen kam die Sonne langsam hinter den Wolken hervor, um sich schlussendlich ganz durchzusetzen. Die Menschen im Tal sahen das als göttliches Zeichen. Aber schon bald setzte der Regen erneut ein. In den kurzen Unterbrüchen konnte man das Flehen und die Schreie des Pfarrers und das Gelächter seiner Peiniger hören. Nachdem der Lärm seinen Höhepunkt erreicht hatte, legte sich eine gespenstische Stille über das Tal.
Davos, im Winter 1430: Ein Pferd kehrt allein nach Hause zurück. Vergebens wartet die Familie auf den Vater, den Landammann. Wie die Schneemassen, die das Dorf von der Aussenwelt abschneiden, wächst der Hunger. Der Tod rafft die Talbewohner dahin, die Särge stapeln sich vor der Friedhofsmauer.
Mit dem spät einsetzenden Frühling kommt der Vogt in Begleitung seiner Kriegs- und Folterknechte ins Tal, um Blutgericht zu halten. Seine Untersuchung fördert Entsetzliches zutage. Doch das Sterben geht weiter. Und dann kommt der nächste Winter.

Die Personen
Einleitung für die Personen in „Wolfseisen“
In „Wolfseisen“ begegnen wir einer faszinierenden Vielfalt an Personen, die die spannende Handlung durch ihre einzigartigen Charaktere und Beziehungen prägen. Jeder Einzelne trägt auf seine Weise zur Tiefe und Komplexität der Geschichte bei, und ihre Interaktionen gestalten die epischen Erzählungen, die in den verschneiten Alpen des 15. Jahrhunderts spielen.
Lerne die verschiedenen Persönlichkeiten kennen, die durch ihre Stärken, Schwächen und Herausforderungen das Herzstück von „Wolfseisen“ bilden. Ihre Geschichten sind miteinander verwoben und entfalten sich im Laufe des Buches, wobei jede Person eine bedeutende Rolle in dem dramatischen Geschehen übernimmt.
Begleite uns auf dieser Reise und entdecke die reiche Charakterlandschaft, die „Wolfseisen“ zu einem unvergesslichen Leseerlebnis macht.
Name | Rolle |
Paul | Jüngster Bruder |
Martin | Bruder |
Ulrich | Ältester Bruder |
Ursula | Schwester |
Jöri Ambüel | Verlobter |
Klein Hans | Verehrer |
Claudia | Magd |
Ambüel | Widersacher |
Klein Martin | Patriarch (Vater) |
Kreti | Diener |
Pleti | Diener |
Der Autor
Peter Beeli ist ein talentierter Schriftsteller, dessen Werk „Wolfseisen“ die Leser in die raue und faszinierende Welt der Schweizer Alpen des 15. Jahrhunderts entführt. Mit einer tiefen Leidenschaft für Geschichte und einer einzigartigen Erzählweise schafft Beeli es, historische Ereignisse und menschliche Schicksale auf meisterhafte Weise miteinander zu verweben. Seine Fähigkeit, authentische Charaktere zu erschaffen und lebendige Landschaften zu beschreiben, macht seine Geschichten zu einem intensiven Erlebnis.

Beeli, der selbst in den Schweizer Bergen aufgewachsen ist, lässt seine eigene Erfahrung und sein Wissen über die Region in seine Erzählungen einfliessen. Diese tiefe Verbundenheit zur Landschaft und ihren Bewohnern verleiht seinen Werken eine besondere Authentizität und Tiefe. Er widmet sich intensiv der Recherche, um historische Genauigkeit zu gewährleisten und die Leser auf eine glaubwürdige Zeitreise mitzunehmen.
Sein Schreibstil zeichnet sich durch detaillierte Beschreibungen und eine fesselnde Handlung aus, die die Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht. Beeli versteht es, Spannung und Emotionen geschickt zu kombinieren, sodass die Leser sich mit den Charakteren identifizieren und mit ihnen mitfühlen können.
Neben „Wolfseisen“ hat Peter Beeli weitere erfolgreiche Werke veröffentlicht, die alle durch seine markante Handschrift geprägt sind. Seine Bücher sind nicht nur in der Schweiz, sondern auch international bekannt und geschätzt. Durch Lesungen und literarische Veranstaltungen tritt Beeli in direkten Kontakt mit seinen Lesern und schafft so eine besondere Verbindung zu seinem Publikum.
Peter Beeli ist nicht nur ein begnadeter Autor, sondern auch ein Geschichtenerzähler, der es versteht, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen und dabei universelle Themen wie Liebe, Verlust und Überlebenskampf zu thematisieren. Seine Werke sind ein wertvoller Beitrag zur Literaturwelt und bieten den Lesern eine tiefe und bereichernde Leseerfahrung.
Der Verlag

Verlagsprogramm
Der 1965 gegründete Zytglogge Verlag ist eine feste Grösse im Schweizer Kulturschaffen. Das Programm umfasst neue Schweizer Literatur, Mundart, historische Romane, Sachbücher sowie Werk- und Hörbücher. Zytglogge pflegt zudem ein ausgewähltes Tonprogramm mit Interpreten aus der Liedermacher-Szene, aus Volksmusik sowie aus Schweizer Rock und Pop.
Verlagsgeschichte
Der Zytglogge Verlag entstand 1965 im Umfeld der Berner Kleintheater-Szene. Im ‹Theater am Zytglogge› (daher der Name) wurde er von Rolf Attenhofer und Hugo Ramseyer gegründet. Die ersten Produktionen waren Schallplatten der Berner Troubadours, u.a. die Lieder von Mani Matter, dessen Werke alle bei Zytglogge erschienen – neben den Tonträgern und den zu Lebzeiten veröffentlichten ‹Sudelheften› auch Texte aus dem Nachlass. 1968 wurde Emil Steinberger entdeckt, dessen vier LPs bei Zytglogge hohe Auflagen erzielten. Ab 1970 kamen Bücher hinzu. Viele griffen das Zeitgeschehen auf: Der Zytglogge Verlag war das Forum der jungen Generation, die insbesondere im Zuge der 68er-Bewegung in Bern aktiv war. Rasch genoss der Verlag breiten Zuspruch, 1969 wurde die Aktiengesellschaft Zytglogge Verlag gegründet. Und versammelte man sich anfangs noch in Rolf Attenhofers Wohnzimmer und arbeitete dann in einer Garage, folgte schliesslich der Umzug in richtige Büros. Bald ging das Programm über regionale Belange hinaus, der Verlag wurde zunehmend ‹schweizerisch›, ja europäisch – in den 90er-Jahren hatte er kurzzeitig sogar Pressefilialen in Bonn und Wien. 2003–2015 hatte der Zytglogge Verlag seinen Sitz in Oberhofen am Thunersee, vorher in Gümligen.
Als sich Verlagsgründer Hugo Ramseyer und seine Frau Bettina Kaelin nach 50 bzw. 20 Jahren schliesslich aus dem aktiven Verlagsgeschäft zurückziehen wollten, fanden sie mit der Schwabe AG eine geeignete Nachfolge. Am 1. Juli 2015 übernahm Schwabe die Aktienmehrheit, der Zytglogge Verlag ist seitdem in Basel ansässig. Seit 2019 ist der Zytglogge Verlag Teil der Schwabe Verlagsgruppe AG, der auch die beiden Verlage Schwabe Verlag und NZZ Libro angehören.